Dritter und letzter Teil der großen Saga

 

Ein Roman über die Liebe zweier Frauen,

die für Literatur leben – Virginia Woolf und

Vita Sackville-West

 

EXKLUSIV Kapitel für Newsletter-Abonnenten

 

Kapitel 4

 

Hogarth House, 18. Dezember 1922

 

Ein Brief auf ihrem Schreibtisch. Leonard musste ihn in aller Frühe dort hingelegt haben. Es war Montag und eben kam Virginia von ihrem Morgenspaziergang zurück. Kostbares Papier, eine schöne, schwungvolle Handschrift. Die Absenderadresse: Vita Nicolsen, Ebury Street, London. Mrs Sackville-West nannte sich also offiziell Nicolsen, der Name ihres Mannes.

Leonard war in London zu irgendwelchen Verhandlungen unterwegs, die Presse im Nebenraum stand still und draußen ging leichter Regen nieder. Ein guter Tag also, um mit Mrs Dalloway voranzukommen. Virginia zögerte, ungern ließ sie sich ablenken, wenn sie mit den ersten in Gedanken formulierten Sätzen von ihrem Spaziergang zurückkehrte, doch die Neugier trieb sie, den Brief zu öffnen.

Ein leichter Rosenduft entströmte dem Briefbogen, als sie ihn entfaltete.

 

Liebe Mrs Woolf, darf ich Sie am kommenden Dienstag zum Lunch in meine Wohnung an der Ebury Street einladen? Es würde mir eine große Freude bereiten, sie wiederzusehen.

In aufrichtiger Verehrung

Ihre Vita Nicolson

 

Beim Abschied am Gordon Square vergangenen Donnerstag hatten sie sich gegenseitig floskelhaft versichert, einander wiedersehen zu wollen. Doch so bald schon? Virginia registrierte ein beunruhigendes Flattern im Oberbauch. Auch wenn sie längst nicht mehr fieberte, das Herz schlug manchmal Kapriolen, was dem Arzt zufolge eine Nachwirkung der schweren Grippe sei, die sie am Anfang dieses Jahres niedergestreckt hatte. Sie musste sich setzen.

Wollte sie die junge Mrs Nicolson wirklich so bald schon wiedersehen? Über das Wochenende war es ihr gelungen, das schillernde Bild der jungen Aristokratin und die unangenehme Erinnerung an ihre eigene peinliche Schäbigkeit zu verdrängen und sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Zudem hätte sie kaum vermutet, dass Mrs Nicolson Interesse an ihr fand, jung und großartig, wie sie war.

Sie schob den Brief unter einen Stapel Bücher und stellte ihr Tintenfass zurecht. Leonard hatte ihr vor einigen Wochen einen neumodischen Füllfederhalter geschenkt, weil ihre Schrift mit der alten Schreibfeder unleserlich geworden war. Aus purer Gewohnheit tippte sie die Füllerspitze in das Tintenfass und setzte an, um diesen Satz loszuwerden, der eben noch so klar vor ihrem geistigen Auge gestanden hatte. Statt eines Wortes bildete sich ein riesiger Tintenklecks. Sie fluchte. Setzte neu an, schrieb drei Worte und wusste nicht mehr weiter. Der Satz war weg. Ertrunken vermutlich im Tintenfass.

Sie sprang auf und ging ein paar Runden um den Tisch, murmelte die drei geschriebenen Worte mehrmals vor sich hin, um den Rest des Satzes hervorzulocken, jedoch ohne Erfolg.

Mrs Nicolsons Brief lugte unter den Büchern hervor. Sie zupfte daran und der Stapel schwankte, stürzte jedoch nicht. Das Briefpapier allein zeugte vom aufdringlichen Reichtum der Sackville-West. Sie würde ablehnen. Eine Ausrede ließ sich leicht finden, und ohnehin musste sie endlich mit ihrem Roman, mit Mrs Dalloway, weiterkommen. Sie nannte ihn Die Stunden, eingedenk der viel zu schnell ablaufenden Lebenszeit, die ihr verblieb, um all den Gedanken, Ideen und Bildern Worte zu leihen, die ihr Gehirn rund um die Uhr marterten.

Entschlossen setzte sie sich, griff zum Füller und zwang sich, ihn diesmal nicht in die Tinte zu tauchen.

Hochverehrte Mrs Nicolson, setzte sie an und wollte mit einem „leider“ fortfahren, doch dann glitt ihr Blick hinüber zu dem rosenduftenden Briefpapier und der elegant geschwungenen Unterschrift. Sie lachte leise auf, als sie daran dachte, wie Vita ihren Perlenohrring aus der Sauce gefischt und Clive zum Reinigen vorgehalten hatte. Mit welch beneidenswerter Ungezwungenheit diese Aristokratinnen auftraten, wie selbstverständlich sie davon ausgingen, dass man sie schätzen und verehren würde. Das alles ohne jede Arroganz. Und dann diese seelenvollen Augen ...

Durch das winzige Kellerfenster drang nur wenig Licht in Virginias Schreibkammer. Für gewöhnlich störte sie das nicht. Im Gegenteil, der Lichtkegel der Schreibtischlampe half ihr, sich auf das Blatt vor ihr zu fokussieren. Dazu das Rattern der Presse nebenan, wie ein Echo ihres arbeitenden Geistes. Heute fehlte es. Vielleicht war das der Grund, warum sie sich so leicht von ein paar Zeilen auf rosenduftendem Papier ablenken ließ. Doch vielleicht war es auch etwas anderes, tiefer liegendes, etwas, das aufgespürt werden wollte.

Ja. So musste es sein.

Schnell, bevor der Zweifel sie erneut überwältigen konnte, schrieb sie:

 

Ich komme sehr gerne zum Lunch zu Ihnen. Könnte 12 Uhr 30 die richtige Uhrzeit sein? Und ich wünschte, Sie könnten dazu bewegt werden, mich Virginia zu nennen.

Ihre

Virginia Woolf

 

***

 

Ebury Street, Belgravia, London, 19. Dezember 1922

 

Vita stand am Fenster und blickte auf die wintertrübe Straße hinab. Die Häuser auf der gegenüberliegenden Seite lagen wie ausgestorben da. Ein Großteil der Bewohner Belgravias hatte London bereits verlassen, um Weihnachten auf ihren Landsitzen zu feiern.

Es war wenige Minuten nach zwölf. Im Esszimmer hatte die Magd ein kaltes Lunch aufgetischt und war, erstaunt über Vitas Großzügigkeit, zu einem freien Nachmittag aufgebrochen.

Würde Virginia wieder ihre orangefarbenen Strümpfe tragen? Fast wünschte Vita es sich. Nur ein sehr geistvoller Mensch konnte derart gleichgültig gegenüber ihrer eigenen Erscheinung sein, und nach einem geistvollen Menschen sehnte sie sich.

Eine vermummelte Gestalt bog um die Ecke. War sie es? Nein, die Frau ging an ihrem Haus vorbei. Noch zu früh, erst Viertel nach zwölf. Plötzlich aber schlug die Frau einen Haken, querte die Straße und ging in die Richtung zurück, aus der sie gekommen war. Sie hielt den Kopf gesenkt und Vita konnte ihr Gesicht nicht sehen. Die vorgebeugte Haltung jedoch ... Sie bog um die Ecke und kurz darauf erschien sie erneut, ging ein weiteres Mal an Vitas Haus vorbei, über die Straße, zurück zur Ecke – das alles eiligen Schrittes, als hätte sie ein bestimmtes Ziel, jedoch die Zielrichtung verloren.

Das musste sie sein! Als die Frau zum dritten Mal an ihrem Haus vorbeiging, öffnete Vita das Fenster und rief: „Sie dürfen auch schon jetzt heraufkommen. Ich erwarte sie bereits!“

Die Frau blickte zu ihr hoch - und tatsächlich, sie war es. Ihr Gesicht leuchtete weiß im Wintergrau.

 

„Ich war schneller hier als gedacht.“ Vitas Gast trat zögernd über die Schwelle. „Die Untergrundbahnen beschleunigen den Ablauf der Zeit, finden Sie nicht?“

„Ich nutze sie selten“, sagte Vita und nahm ihr den Mantel ab. „Und ohnehin war ich voller Ungeduld.“

„Ungeduld ist ...“ Virginia verharrte mitten im Satz, ihr Blick schweifte durch die große Halle, hinauf zum hell erleuchteten Kronleuchter, hinüber zu den offenen Flügeltüren des Salons und ein gedehntes „Oh“ kam über ihre Lippen. Wieder musste Vita an ein Reh denken. Daran, wie wenig der Name Woolf zu ihr passte.

„Wir sind unter uns“, sagte Vita und schritt voran, in den Salon, wo sie Champagner und zwei Gläser bereitgestellt hatte. „Kommen Sie, setzen wir uns und stoßen auf unser Wiedersehen an.“ Heute trug Virginia Seidenstrümpfe und ein auffällig gemustertes Kleid aus weichem, fließendem Material. Das Kleid war modisch, das große Karomuster indes für ihre zierliche Statur denkbar ungeeignet. Zumindest war zu erahnen, dass sie sich Gedanken über ihre Garderobe gemacht haben musste, stellte Vita mit einer gewissen Befriedigung fest.

Virginia schien sich einen Ruck zu geben und folgte ihr. Mit staunendem Blick nahm sie die kostbaren Möbel und Gemälde in Augenschein, die Bonne Maman gestiftet hatte. Als sie sich neben Vita auf das Sofa setzte, sagte sie: „Ungefähr so muss sich die Landmaus fühlen, die sich ins königliche Schloss verirrt hat.“

Vita lachte. „Der Vergleich hinkt. Sie sind alles andere als eine Landmaus.“

„Schön. Dann eben eine Kellermaus.“

„Ich bitte Sie.“ Vita ließ den Champagnerkorken knallen. „Sie stapeln allzu tief.“

„Nein, wirklich“, sagte Virginia. „Ich arbeite im Keller. Winzig. Staubig. Und um aus der Fensterluke zu sehen, muss ich mich auf die Zehenspitzen stellen. Sie dürfen kommen und sich von der Wahrheit meiner Worte überzeugen.“

„Aber warum arbeiten Sie denn im Keller?“

Virginia beschrieb mit lebhaften Gesten Hogarth House und verglich ihren Geist mit einer stampfenden Maschine. Maschinen gehörten nun einmal in den Keller, schloss sie augenzwinkernd.

„Ein schöner Geist wie der Ihre gehört in ein Schloss“, widersprach Vita.

„Eines wie das Ihre?“

„Ich besitze kein Schloss.“

„Aber Knole ... es gehört doch Ihrer Familie.“

„Es gehört meinem Vater. Und nicht ich werde es erben, sondern mein Cousin.“ Vita versuchte, die Bitterkeit aus ihrer Stimme zu halten.

„Ihr Cousin? Wie das? Ich war der Meinung, Ihre Familie hätte den Erbschaftsstreit gewonnen?“

Vita musste über die Naivität ihres Gastes lächeln. „Liebe Mrs Woolf“, sagte sie sanft und korrigierte sich sofort: „Liebe Virginia, so wollten Sie, dass ich Sie nenne, nicht wahr?“

„O bitte ja, tun Sie das.“

Vita hob ihr Glas. „Ich bin Vita.“ Sie lächelte, blickte Virginia in die Augen und freute sich über deren Erröten. „Ich bin eine Frau“, fuhr sie dann fort. „Ich kann Knole nicht erben.“

„Aber natürlich!“ Virginia schlug sich mit der Hand vor die Stirn, stand auf und wanderte hinüber zu einem Porträt von Vita, das sie als junge Frau im Kostüm eines romantischen italienischen Jünglings aus Shakespeares Kaufmann von Venedig zeigte.

„Das war 1910. Eine Benefiz-Theatervorstellung“, sagte Vita. „Meine Mutter wollte, dass ich mich in dem Kostüm malen lasse. Ich mag das Bild immer noch sehr.“

Virginia nickte langsam und betrachtete das Gemälde eine Weile, dann fuhr sie herum. „Bedauern Sie es, eine Frau zu sein?“

Vita fühlte sich unter Virginias bohrendem Blick plötzlich nackt. Sie spürte den Impuls, nach ihrem Zigarrenetui zu greifen, unterließ es jedoch und breitete stattdessen die Arme auf der Sofalehne aus. Sie sah ihr Gegenüber offen an und lächelte. „Nur ganz selten“, sagte sie.

 

*

 

Etwas Herausforderndes lag in Vitas Blick. Vielleicht eine Provokation? Nein, der Anflug von Röte, kaum wahrnehmbar auf ihrem olivfarbenen Teint, sprach für etwas anderes. Fühlte sie sich ertappt? Virginia hob ihr Glas.

„Das Reizvolle liegt doch immer in der Uneindeutigkeit, nicht wahr?“ Dabei beließ sie es und wanderte weiter durch den riesigen Salon, nahm Gemälde und Fotografien in Augenschein, strich mit der Hand über die edle Holzvertäfelung und erfreute sich am Klang ihrer Absätze auf dem glänzenden Parkett. Der Salon war so groß wie sämtliche Räume im Hogarth House zusammengenommen. Die französischen Vitrinen und Sideboards, viele davon gewiss von unschätzbarem Wert, die goldenen Kandelaber und antiken Vasen, die ganze museale Pracht in dieser Wohnung, stieß Virginia beinah in gleichem Maße ab, wie sie davon beeindruckt war.

In ihren eigenen Räumen wirkte Vita noch glanzvoller als am Gordon Square, dennoch fühlte Virginia sich ihr gegenüber weit weniger schulmädchenhaft. Im Gegenteil. Es beflügelte sie, den privaten Kokon dieser Aristokratin in Augenschein zu nehmen, jedes Detail beäugen zu können und nach den dunklen Stellen hinter ihrer ebenmäßigen Fassade zu forschen – denn diese gab es, das spürte sie. Knole nicht erben zu können war ein Stachel in Vitas Fleisch, den sie nach nur wenigen Minuten schon aufgespürt hatte. Welche Bekenntnisse würde sie der Gastgeberin heute noch entlocken können?

Virginia beendete ihren Rundgang mit der ausgiebigen Betrachtung einer sehr alten byzantinischen Vase und spürte Vitas Blick auf sich ruhen. Ein prickelndes Gefühl stieg in ihr hoch, wie ein Lachen, das unter allen Umständen unterdrückt werden musste, eine Erregung, die nicht gezeigt werden durfte.

„Ein Mitbringsel aus unserem Jahr in Konstantinopel“, sagte Vita plötzlich nah hinter ihr. Virginia fuhr überrascht herum. Sie hatte sich so sehr auf ihre Empfindung konzentriert, dass sie Vitas Näherkommen nicht bemerkt hatte.

„Sie haben in Konstantinopel gelebt?“, fragte Virginia.

„Nach unserer Hochzeit, ja. Harold hatte dort eine Anstellung an der Botschaft. Kennen Sie Konstantinopel?“

„Ich habe eine vage Erinnerung“, sagte Virginia und wischte mit einer Handbewegung den Teil der Erinnerung beiseite, der bitter war. Ihr Bruder, Thoby, war unmittelbar nach einer Reise der Geschwister dorthin an Typhus verstorben. „Ich weiß noch, wie verzaubert ich von den Sonnenaufgängen war, von dem goldenen Licht über der Hagia Sophia am frühen Morgen.“

„Die Stadt habe ich geliebt. Das ganze Land. Alles andere jedoch ...“ Vita zuckte die Achseln.

„Erzählen Sie, meine Liebe, erzählen Sie bitte!“ Sie fasste Vita am Arm und zog sie zum Sofa.

Mit knappen, präzisen Worten beschrieb ihre Gastgeberin das Leben in Konstantinopel, die Empfänge, die Begegnungen mit hochrangigen Politikern, die repräsentative Aufgabe als schöner Schatten ihres Mannes, der am Anfang seiner Diplomatenkarriere stand.

„Das muss grässlich gewesen sein“, sagte Virginia und verzog das Gesicht.

„Oh ja, entsetzlich“, entgegnete Vita ernst. „Zum Glück wurde ich schnell schwanger und musste nach England zurückkehren. Und dann begann der Krieg.“

Virginia wusste nicht, warum diese Worte sie so sehr erheiterten, aber sie konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen. Vita sah sie erst überrascht an, dann brach auch sie in Lachen aus und es dauerte lange, bis sie sich beide beruhigen konnten.

„Also befriedet Ihr Gatte in der Ferne die Welt, während sie zwischen ihrem Schloss, ihrem Landsitz und dieser Wohnung pendeln und Bestseller schreiben“, sagte Virginia und tupfte sich die Lachtränen aus den Augen.

„So lässt es sich zusammenfassen“, sagte Vita und sah dabei sehr zufrieden aus.

„Er ist Diplomat. Ich vermute, sie sehen einander selten?“

„Sehr selten.“

„Vermissen sie ihn?“

Vita sah sie an, als glaubte sie, sich verhört zu haben. Sie lehnte sich vor, um nach ihrem Zigarrenetui zu greifen, ließ es dann aber liegen.

„Ich würde Leonard sehr vermissen, wenn er über so lange Zeit nicht in meiner Nähe wäre“, bohrte Virginia weiter, beglückt, vielleicht zu einer weiteren dunklen Stelle in Vitas prachtvollem Leben vordringen zu können.

Die Hand ihrer Gastgeberin wanderte zu ihrem Ohrring. Heute waren es goldene Creolen. „Sie arbeiten ja sogar mit ihrem Mann zusammen“, sagte sie. „So viel Nähe ...“

„Wäre Ihnen unerträglich?“

Nun griff Vita doch nach ihren Zigarren. Als sie den ersten Zug tat, erschien ein Lächeln auf ihren Lippen. „Sie stellen intime Fragen“, sagte sie.

„Zu intim?“, fragte Virginia. „Verzeihen Sie, ich möchte nicht ...“

Vita winkte ab. „Fragen Sie nur. Das gibt mir das Recht, ebenfalls intime Fragen zu stellen.“ Sie neigte den Kopf ein wenig und ihr Blick bekam etwas Treuherziges. Wieder musste Virginia an Grizzle denken, obwohl der alte, räudige Hund bis auf die Farbe der Augen gar nichts mit der schönen, jungen Mrs Sackville-West gemein hatte.

„Nun, zuerst müssen Sie meine Frage beantworten“, sagte sie.

Vita warf den Kopf in den Nacken und lachte. „Wir schreiben einander“, sagte sie dann. „Beinah jeden Tag.“

Virginia nickte. „So vieles schreibt sich leichter, als es sich sagen lässt.“

„Wie recht sie haben“, sagte Vita mit verhangenem Blick und Virginia beglückwünschte sich innerlich, der so kurzfristigen Einladung schließlich doch gefolgt zu sein. Der Nachmittag mit dieser vielschreibenden Aristokratin ließ sich weitaus spannender an, als sie es hätte vermuten können.

Sie hob ihr Glas und sagte: „Mir scheint, wir haben einander eine Menge zu erzählen. Ich hoffe, Sie haben nichts anderes vor heute Nachmittag.“

„Ich habe alle Zeit der Welt“, sagte Vita und lehnte sich wie in Erwartung einer sehr langen Geschichte im Sofa zurück.